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Kommunikationshilfe JUSAN​

entwickelt von Dr. med. Johannes Engesser

Kommunikations-
hilfe JUSAN​

entwickelt von Dr. med. Johannes Engesser

JUSAN – Der Weg zu einer modernen Kommunikationskultur

Bedeutung:

JUSAN ist in griffiges Konzept der Erfolgssteigerung durch intra- und interpersonelle Klärungsstrategien. Die Methode bietet eine Möglichkeit der Selbsterfahrung und ist zugleich die Grundlage zum Einsatz bei der Konfliktbewältigung in konkreten Alltagssituationen des privaten und beruflichen Lebens.

Sie vereint unter anderem bekannte Elemente anderer Kommunikationsschulen, ist in ihrem Prinzip einfach und daher schnell zu erlernen.

Der Name JUSAN birgt die Lateinischen Worte „ius“ (Recht, Rechtsanschauung) und „sanum“ (gesund, vernünftig). Er verrät die Intention: Hier soll durch Kommunikation von Mensch zu Mensch die Kulturleistung errungen werden, sich gemeinsam aus der Bewusstheit einem übergeordneten Gesetz zu nähern, das von allen Betreffenden wahrgenommen werden kann.

JUSAN – Voraussetzungen

So kann JUSAN gelingen: Die beteiligten Menschen erarbeiten, vereinbaren und erklären die Voraussetzungen selbst, und zwar derart, dass sie im weiteren Gespräch von jedem einzelnen ausdrücklich akzeptiert und getragen werden. Die Gruppe schafft sich so eine eigene Kommunikationskultur. Sie basiert auf einem Minimum an Vorschussvertrauen, das jeder mitbringen muss. Eigentlich Selbstverständlichkeiten, deren Nichtbeachtung aber das häufigste Hindernis zum Gespräch darstellen. Eventuelle Zweifel an der Einhaltung können und müssen vorab und gegebenenfalls zwischendurch mittels sachlicher Nachfrage überwunden werden.

Beispielsweise hat die Vereinbarung folgender Gesprächsbedingungen als tragender Rahmen schon mancher Kommunikation über erhebliche inhaltliche Hürden hinweggeholfen:

1.

Sachlichkeit: Das „Was“ wird vor die Art und Weise, also das „Wie“ gestellt. Es geht immer um die Sache. Subjektivitäten werden auf ein objektives Niveau gebracht, damit sie dann allgemein kommunizierbar sind.

2.

Jeder bringt sich lösungsorientiert ein und bringt die Bereitschaft mit, Konsequenzen zu finden und dann auch selbst zu tragen.

3.

Jeder bringt Geduld und Zeit mit. Jeder will mit Herz und Seele dabei sein und nur Gefühle fördern, die der gemeinsamen Sache förderlich sind.

4.

Positivität und gute Intention: Alle meinen gut, was sie sagen. Und alle gehen davon aus, dass alles von anderen Gesagte gut gemeint ist.

5.

Aufrichtigkeit und Interesse, Erkenntniswille: Alle wichtigen, zum Thema gehörenden Aspekte werden so beigetragen, dass sie sich für die, die sie äussern, ehrlich darstellen. Alle bleiben während des gesamten Gesprächs am Ball und achten darauf, dass auch die anderen mitkommen. Alle bringen den Willen zur maximalen Erkenntnis über die Sache mit.

6.

Geduld und Zeit.

7.

Alle wollen selbstbewusst Bedingungen mitgestalten, die ein optimales Gemeinsames begünstigen. Jeder bringt die Disziplin auf, die einzelnen Kommunikationsstufen ohne Vorgriff einzuhalten.

JUSAN – Stufen

Der Gang der Kommunikation verläuft über Stufen, die aufeinander aufbauenJede sollte für sich stehen, um richtig ausgeschöpft werden zu können. Nach der intensiven Arbeit am Gegenstand wird eine Veränderung in allen Beteiligten erlebbar sein: Das Problem hat sich als Chance für die persönliche Entwicklungen entpuppt.
Hier sei ein einfaches Beispiel einer solchen Stufenfolge dargestellt:

I. Wahrnehmung

Das Thema wird mittels genauer, unvoreingenommener und urteilsfreier Beschreibung erfasst. Durch Hinzuziehung möglichst vieler und unterschiedlicher Perspektiven wird das innere Bild von der Sache in jedem Gesprächsteilnehmer gerundet. Unterschiedliche Auffassungen werden hier als Gewinn und Bereicherung erlebt: Die kleinen Vorstellungen Einzelner vergrössern sich zur gemeinsamen Wahrnehmungswelt aller. Durch gegenseitiges Wiederholen kann die Sicherheit eines gemeinsamen Bildes entstehen. Das so Errungene ist oft wesentlich mehr als nur die Summe von Einzelaspekten.

II. Urteil

Das entstandene gemeinsame Bild bietet die Basis für den weiteren Fortgang des Gesprächs. Jetzt geht es darum, das Wesen des bisher Erkannten im Weltganzen wiederzufinden, was eine Einordnung in umfassende Zusammenhänge ermöglicht. Assoziationen zu Weltwissen, wie es aus Wissenschaft, Religion, Mythologie, Märchen und Volksweisheiten kommt, können hilfreich sein.

III. Bewertung

Jetzt muss die Erkenntnis für die einzelnen Beteiligten Konkret als Eigenes zum Erlebnis gebracht werden. Spielerische Übungen, künstlerisches Tun und tiefenpsychologische Ansätze können hier zur Geltung kommen. So wird die Bereitschaft zur Lösung geebnet.